Wissenswertes 


Was ist eine Psychotherapie?

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Bei einer Psychotherapie handelt es sich um eine Behandlung von seelischen Beschwerden, die auf Gesprächen sowie Techniken auf der mentalen, emotionalen und Verhaltensebene beruht. Sie unterscheidet sich von einer psychiatrischen Behandlung, im Rahmen derer ein:e Patient:in zwecks medikamentöser Behandlung beraten und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung eingeleitet wird. Sehr vereinfacht ausgedrückt, geht es in der Psychotherapie also um das Sprechen über Probleme, während es in einer psychiatrischen Behandlung eher darum geht, passende Medikamente zur Verbesserung verschiedener Symptome zu finden.

Es gibt vier Arten von Psychotherapie, die von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen werden: Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, kognitive Verhaltenstherapie und systemische Therapie. Jedes Therapieverfahren hat bestimmte Merkmale. In unserer Praxis arbeiten ausschließlich psychologische Psychotherapeutinnen mit dem Schwerpunkt kognitive Verhaltenstherapie.

Was ist eine kognitive Verhaltenstherapie?

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Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine wirksame Therapieform und verfügt über eine solide Basis wissenschaftlicher Evidenzen. Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie geht es unter anderem darum, wie sich bestimmte Muster auf gedanklicher, emotionaler und Verhaltensebe über die Lebensgeschichte manifestiert haben und aufrechterhalten werden. Es wird außerdem gemeinsam erarbeitet, wie die betroffene Person letztlich alternativ damit umgehen kann, um sich langfristig wohler zu fühlen. Dafür werden mit therapeutischer Unterstützung alternative Denk- und Verhaltensweisen sowie eine alternative Emotionsregulation angeregt, zum Beispiel über Gespräche, imaginative Techniken (Vorstellungsübungen, z.B. zu einem schönen Tag in 5 Jahren, Ruheorte, etc.), konkrete Übungen (z.B. Atem- und Entspannungsübungen, Perspektivwechsel) oder Verhaltensexperimente. In einer Verhaltenstherapie wird sowohl die gegenwärtige Lebenssituation als auch die Biografie der Person betrachtet und berücksichtigt. 

Woran merke ich, dass eine Psychotherapie für mich passend sein könnte?

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Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Alltag zieht zunehmend viel Kraft, Sie sind streckenweise sehr traurig, überfordert, energielos oder angespannt/ängstlich und ziehen sich zurück, vielleicht auch, weil nur noch wenige Dinge Spaß machen oder Angst den Alltag bestimmt, ist es sinnvoll psychologische Unterstützung zu suchen. Häufig ist zudem der Blick in die Zukunft unklar, trist oder sorgenvoll gefärbt und die Sexualität ist punktuell oder dauerhaft eingeschränkt (z.B. verminderte Lust oder Probleme, eine Erektion zu bekommen). Ein weiterer Anhaltspunkt für eine psychische Überlastung könnte eine zunehmende Gereiztheit und vermehrte Konflikte im Familien- und Freundeskreis sowie im Arbeitsumfeld sein. Auch ein eine starke Neigung, vermehrt Alkohol zu trinken sowie illegale Substanzen bzw. Medikamente zu konsumieren oder suchthaftes Verhalten (z.B. „Kaufsucht“, „Internetsucht“, Glücksspiel oder online Wetten, Hungern oder Essattacken) sprechen dafür, dass emotionale Schieflagen vorliegen, die im Rahmen einer Therapie gezielt adressiert werden können. 

Für manche Menschen sind Beziehungen bereits seit jungen Jahren konfliktbelastet oder distanziert und es ist schwer, anhaltende und erfüllende Freundschaften oder Partnerschaften aufzubauen. Andere fühlen sich von ihren Mitmenschen sehr isoliert, da sie beispielsweise ein oder mehrere sehr einschneidende negative Erlebnisse hatten, die noch immer sehr präsent sind. Auch diese Faktoren sprechen dafür, dass eine Psychotherapie für Sie passend sein könnte.

Was ist, wenn ich mir unsicher bin, ob eine Psychotherapie für mich passend ist? 

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In diesem Fall können Sie gerne ein Erstgespräch bei einer unserer Therapeutinnen vereinbaren und von Ihren Beschwerden erzählen. Anhand der Schilderung der Beschwerden gibt Ihnen die Therapeutin eine fundierte Einschätzung, ob eine ambulante Psychotherapie aus fachlicher Sicht aktuell das Richtige ist. Alternativ können Sie auch mit einem/einer Ihrer behandelnden Ärzt:innen (z.B. Hausärzt:in, Psychiater:in) Rücksprache halten, sofern sich diese im Bereich Psychotherapie kompetent fühlen. 

Es gilt zu beachten, dass auch ein Erstgespräch eine abrechnungspflichtige Leistung ist, die je nach Behandlerin entweder über die Versichertenkarte (bei gesetzlich Versicherten) oder per Rechnung (bei privat Versicherten und Selbstzahler:innen) zu begleichen ist. 

Was sollte ich zu meiner ersten Therapiestunde mitbringen? 

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Sind Sie privat versichert, kann es hilfreich sein, im Vorhinein in die Versicherungsunterlagen zu schauen, um zu prüfen, in welchem Umfang die private Krankenversicherung die Psychotherapie erstattet. Falls Sie gesetzlich versichert sind und bei Frau Jung die erste Stunde haben, nehmen Sie gerne Ihre Versichertenkarte mit. Sollten Vorbefunde (z.B. Klinikberichte, relevante Arztberichte) vorliegen, bringen Sie diese sehr gerne zu Ihrem Erstgespräch mit. Eine ärztliche Überweisung benötigen Sie nicht.

Wie oft hat man eine Therapiestunde?

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Zu Beginn der Therapie ist in der Regel einmal wöchentlich ein Gespräch für fünfzig Minuten geplant. In Krisenzeiten ist jedoch auch häufig eine höhere Frequenz (z.B. zweimal wöchentlich) möglich. Sprechen Sie dafür gerne die jeweilige Therapeutin an. Bei ausreichender Stabilität werden die Abstände zwischen den Sitzungen zumeist auf zwei bis drei Wochen erhöht, um die Therapie – wie ein unterstützendes Medikament – langsam „auszuschleichen“.

Liege ich während der Therapie auf einem Sofa?

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Anders als einst bei Sigmund Freud, bestreiten in unserem Therapieverfahren Patient:in und Therapeutin die Therapiesitzung in der Regel im Sitzen. 

Worauf sollte ich mich einstellen, wenn ich eine Psychotherapie mache?

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Veränderung braucht Zeit und viel Kraft. In der Therapie werden für Sie passende Strategien im Umgang mit Belastungen erarbeitet und eingeübt, die - anders als bei einem Medikament - häufig etwas Zeit benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten. Für einen durchschlagenden Erfolg ist es gleichzeitig nötig, dass die Strategien auch selbstständig im Alltag durchgeführt werden. Damit ist das Resultat einer Psychotherapie - anders als beispielsweise bei einer Massage – neben der Arbeit der Therapeutin auch maßgeblich von dem aktiven Mitwirken der zu behandelnden Person abhängig. Sollte dem aktiven Mitwirken etwas entgegenstehen (z.B. Zweifel über die Sinnhaftigkeit einer Übung, Ängste, überfordert zu sein, Vertrauensprobleme mit der Therapeutin), lassen Sie es uns sehr gerne wissen, sodass wir die Therapie gemeinsam wieder stimmiger und damit effektiver für Sie gestalten können.

Was ist der Unterschied zwischen Psycholog:innen, psychologischen Psychotherapeut:innen, Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie und Heilpraktiker:innen für Psychotherapie?

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Ein:e Psycholog:in verfügt über ein abgeschlossenes Psychologiestudium. Ein:e psychologische:r Psychotherapeut:in ist ein:e Psycholog:in, die bzw. der im Anschluss an das Psychologiestudium zusätzlich eine mindestens dreijährige Weiterbildung für Psychotherapie einschließlich staatlicher Prüfung und Zulassung („Approbation“) absolviert hat. Ein:e Fachärzt:in für Psychiatrie und Psychotherapie ist von Hause aus Mediziner:in und hat eine Facharztausbildung erfolgreich abgeschlossen. Sie bzw. er kann entweder ärztlich psychotherapeutisch tätig sein oder medikamentöse Therapien anbieten (letzteres ist dann als Psychiater:in bekannt). Ein:e Heilpraktiker:in für Psychotherapie verfügt über eine mehrmonatige Ausbildung einschließlich Abschlussprüfung.

Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapie und Coaching oder (Sexual-)Beratung?

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Während für Psychotherapie die Diagnose einer psychischen Störung gemäß des International Classification of Diseases (ICD; erarbeitet von der WHO) vorliegen muss, begleiten wir Sie sehr gerne bei psychischen Belastungen ohne Krankheitswert oder konkreten Fragestellungen zu einer bestimmten Problematik (z. B. „ich möchte mich beruflich neu orientieren, wie kann ich das anstellen?“) im Rahmen eines Coachings. Innerhalb einer Sexualberatung geht es darum, Lösungen für jegliche Probleme im Bereich der Sexualität zu finden, bzw. Sie dabei zu unterstützen eine für Sie erfüllende Sexualität zu erreichen. Auch hierfür muss keine psychische Erkrankung vorliegen.

Was ist eine Sexualberatung?

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Die eigene Sexualität ist für die meisten Menschen ein sehr intimer und sensibler Lebensbereich. Wenn als erfüllend empfunden, kann sie Ausdruck von Selbstbestimmung, Lust, Freude und Nähe sein, wenn als problematisch empfunden aber auch Ursprung großen Leids. Vielfältige Prägungen und Erfahrungen können einen Einfluss darauf haben, wie wir Sexualität leben und sie daher auch sehr „störanfällig“ machen. Die Sexualberatung soll ein geschützter, wohlwollender und Erlaubnis-gebender Raum für die Thematisierung eigener sexueller Fragestellungen sein und eine positive Veränderung möglich machen. Sie soll das Sprechen über schambesetzte, tabuisierte oder angstauslösende Themen ermöglichen, empowern und von Stigmatisierung befreien. 

 

Einfach gesagt geht es in einer Sexualberatung darum, Fragen zur oder Probleme mit der Sexualität zu klären. Eine Sexualberatung bietet die Möglichkeit, das eigene sexuelle Verhalten und Erleben zu reflektieren und zu verstehen, insbesondere wenn im Bereich der Sexualität Blockaden bestehen, bzw. die eigene Sexualität als problematisch empfunden wird. Dabei kann ein sexuelles Problem vielfältige Ursachen haben. Sie können aufgrund körperlicher Veränderungen und Erkrankungen auftreten (z. B. hormonelle Veränderungen, Haut- oder Krebserkrankungen, Diabetes, neurologische Erkrankungen, usw.), aber auch Ausdruck oder Folge von psychischen Konflikten sowie Beziehungsproblemen sein. Es ist also wichtig, die individuelle Entstehungsgeschichte eines sexuellen Problems zu verstehen, um daraus die passenden Veränderungs- und Handlungsstrategien abzuleiten. Eine Sexualberatung richtet sich sowohl an Einzelpersonen, als auch an Paare. 

 

Häufige Themen und Probleme, die innerhalb einer Sexualberatung besprochen werden, sind: 
- Fragen zur sexuellen Orientierung und Identität 
- Sexuelle Funktionsstörungen, z. B.: 

  • Probleme im Zusammenhang mit der Erektion 
  • vorzeitiger Samenerguss 
  • Vaginismus 
  • Schmerzen beim Sex 
  • Orgasmusprobleme 
  • sexuelle Lustlosigkeit 

- Scham in Bezug auf die eigene Sexualität, bzw. das Ausleben der eigenen Sexualität (z. B. in Bezug auf Sexualpraktiken, Phantasien oder Partner:innenwahl) 
- Suchtartiges Sexualverhalten 

- Sexualisierte Gewalterfahrungen 

- Partnerschaftskonflikte/Paarberatung 

 

Der Ablauf einer Sexualberatung könnte folgendermaßen aussehen: 

 

1)     Exploration des Problems, d.h. sprechen über dessen Entstehung und Entwicklung sowie darüber, wie genau (und in welchen Situationen) sich das Problem äußert. Bereits in dieser Phase lernen Betroffene, sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen. Themen, die in Bezug auf die Entstehungsgeschichte des Problems beleuchtet werden können, sind z. B.: 

 

  • Kulturelle Vorstellungen in Bezug auf das Ausleben und den Umgang mit Sexualität 
  • männliche und weibliche Rollenvorstellungen 
  • Vorstellungen und Einstellungen, die wir von unseren wichtigsten Bezugspersonen direkt und indirekt (durch „Nachahmen“) gelernt haben 
  • Veränderungen der Lebenssituation (z. B. durch Kinder, Erkrankungen oder Verlusterfahrungen) 
  • sexuelle Gewalterfahrungen 
  • Veränderungen in Bezug auf das Altern 

 

2)     Informationsvermittlung, z. B. Erklärungen/Aufklärungen zu einem Störungsbild, zur Anatomie und Physiologie, zu Nebenwirkungen von Medikamenten und psychischen und paardynamischen Aspekten. Hier geht es auch um „Aufräumen“ von sexuellen Mythen und unrealistischen Erwartungen. 

 

3)     Erarbeitung spezifischer Bewältigungs-, bzw. Veränderungsvorschläge und Vermittlung von Übungen, z. B. zur Verbesserung des Kontakts zum eigenen Körper, Verbesserung der Paarkommunikation, Veränderung der Alltagsstruktur eines Paares usw. 

 

Sofern die vorherigen Schritte keine Wirkung zeigen, sollte über die Überführung in eine intensivere sexual-, bzw. psychotherapeutische Behandlung nachgedacht werden. 

 

Die Dauer und der Umfang einer Sexualberatung wird individuell mit der ratsuchenden Person vereinbart. Sprechen Sie uns bei weiteren Fragen gerne an!